Erzeugnisentwicklung im Stammbetrieb

Bereits 1963 wurde in der DDR mit dem „Neuen ökonomischen System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft“ die Rolle der wissenschaftlichen Revolution neu definiert. 1964 erhob die SED die Wissenschaft zur „vierten Produktivkraft“. Demzufolge wurde der Entwicklung neuer Erzeugnisse in den Betrieben und Kombi­naten ein erhöhter Stellenwert zugemessen. Unterstützt wurde die Bedeutung neuer Erzeugnisse u. a. auch durch die Anordnung über die Preisbildung für neu- und weiter­entwickelte sowie für veraltete Erzeugnisse der metallverarbeitenden Industrie vom 6.7.1967 (Gesetzblatt 1967 Teil I, Seite 623 ff), wonach für neue Erzeugnisse ein Preisaufschlag möglich war und so ein positiver Effekt auf die Planerfüllung des Betriebes erreicht wurde. So entwickelte sich der Erneuerungsgrad der Produktion im WKS, d. h. der prozentuale Anteil neu- und weiterentwickelter Erzeugnisse, von 1,5 % im Jahr der Gründung über 6,1 % im Jahre 1980 auf 27,8 % im Jahre 1989. Für den Zeitraum nach 1990 wurde vom Ministerium auf einen Wert von 30 bis 40% orientiert.

Der VEB WKS erhielt von 1970 bis 1988 über 25 Goldmedaillen für die Kombinatsbetriebe Stammbetrieb, Hart­metall­werk Immelborn, Niles Berlin, VWF Geringswalde, Elektro­werkzeuge Sebnitz, MVB, Werkzeugfabrik Königsee und Hand­werkzeuge Steinbach-Hallenberg.

Entsprechend dem Produktionsprofil des Stammbetriebes wurde die Erzeugnisentwicklung u. a. in folgende Richtungen betrieben

  • die weitere Vervollkommnung des Wendeschneidplatten-(WSP)-Fräswerkzeug­sortimentes und des Ausbohrwerkzeug­sortimentes,
  • Erhöhung der Gebrauchseigenschaften bei Handwerkzeugen und Verbesserung des dekorativen Aussehens und der Gestaltung,
  • Leistungsgesteigerte Bergbauwerkzeuge, technische Messer entsprechend der Bedarfsanforderungen der Industrie und
  • RGW-Standardisierung bei Basishaltern.

Neben erfolgreichen Projekten bei Zerspanungswerkzeugen und Handwerkzeugen gab es auch bei Bergbauwerkzeugen und Maschinenmessern zahlreiche Neuentwicklungen, oft im Ergebnis einer intensiven Neuerertätigkeit, wie z. B. das massereduzierte Häckselmesser E 280 und die zwischenstufenvergütete Mähmesserklinge (nach Materialumstellung).