Entwicklung von Zerspanungswerkzeugen

Einen Schwerpunkt in der Erzeugnisentwicklung im und für den Stammbetrieb stellte die schrittweise Einführung eines kom­pletten WSP-Fräswerkzeugprogrammes ab 1974 dar. Maß­geb­lich daran beteiligt war der „Verdiente Erfinder“ Hermann Reinhardt von der Fachabteilung Spanende Werkzeuge mit über 30 Paten­ten. Das Sortiment wurde stufenweise entwickelt und in die Produktion überführt:

  • 1974 Fräswerkzeug mit einstellbaren Wendeschneidplatten,
  • 1975 Fräswerkzeug mit Ungleich-Schneidenteilung,
  • 1976 Fräswerkzeugergänzungssortiment: Plan- und Eckfräsköpfe,
  • 1977 WSP-Fräskopf für Leichtmetallbearbeitung, WSP-Scheibenfräser, WSP-Einstellvorrichtung,
  • 1978 WSP-Aufsteckfräser Durchmesser 16 – 63 mm, WSP-Winkelstirnfräser,
  • 1979 WSP-Fräskopf für schwerspanbare Werkstoffe, WSP-Igelschaftfräser,
  • 1980 WSP-Aufsteckfräser Durchmesser 63 – 100 mm, WSP-Breitschlichtfräser, WSP-Weitwinkelfräser,
  • 1981 Schaftfräser Durchmesser 16 – 50 mm,
  • 1981 Walzenstirnfräser und
  • Sonderfräswerkzeuge für Automatisierungsvorhaben in der Volkswirtschaft.
WSP-Fräswerkzeuge

Zur Leipziger Frühjahrsmesse 1979 erhielt der Stammbetrieb Messegold für den Aufsteckfräser FDX 40 – 63 mm und zur Leipziger Frühjahrsmesse 1981 ebenfalls Messegold für das WSP-Fräswerkzeugsortiment mit Lochspannung.

Die Übernahme sowjetischer Erfahrungen führte u. a. zur Entwicklung eines Klemmwerkzeugsortimentes für superharte Schneidstoffe (Diamant, kubisches Bornitrid). Trotz großer Bemühungen auch der Akademie der Wissenschaften der DDR gelang es jedoch nicht, diese Schneidstoffe in der DDR industriell herzustellen.

Ein weiterer Schwerpunkt im Stammbetrieb war die Entwicklung eines Baukastensystems Ausbohrwerkzeuge (Bild 7). Dieses bestand aus dem einheitlichen System von

  • Spannfutter (Werkzeughalter),
  • Zwischenstücken und
  • Ein- und Zweischneider-Ausbohrwerkzeugen

zur Herstellung tolerierter Bohrungen unterschiedlicher Längen und Lageanordnungen im Werkstück in Stahl, Stahlguss, Grauguss sowie gehärtetem Stahl und hochfestem Guss. Auch das Baukastensystem Ausbohrwerkzeuge erhielt zur Leipziger Frühjahrsmesse 1988 eine Goldmedaille.

Baukastensystem Ausbohrwerkzeuge

Die gemeinsam mit dem Forschungszentrum des Werkzeug­maschinenbaus durchgeführte Entwicklung eines automatisch einstellbaren Ausbohrwerkzeuges für CNC-Maschinen gelangte nach 1990 nicht mehr zur Produktionseinführung.