Vom WKS organisierte internationale Werkzeugtagungen

Unter dem Anliegen „Rationeller Einsatz moderner Werkzeuge“ und auf vielfachen Wunsch der Fachwelt richtete das KdT-Aktiv des VEB WKS in Verbindung mit dem Fachverband Maschinenbau der Kammer der Technik, Wissenschaftliche Sektion Formgebung und Werkstoffbehandlung, vom 22. – 24. Mai 1979 in Oberhof eine erste Fachtagung aus.

Die Förderung des Anliegens durch die Leitung des WKS und die anderen WMW-Kombinate und die Mitwirkung namhafter Inge­nieure aus der Werkzeugindustrie, den Forschungs- und Entwicklungsstellen im Werkzeugmaschinenbau der DDR und weiteren RGW-Staaten sowie des Hochschulwesens ermöglichten es, neben der Darstellung des Standes der Technik und seiner Weiterentwicklung im nationalen und internationalen Maßstab (RGW-Bereich) auch praktische Vorführungen mit Hochleistungs­werkzeugen zu zeigen. Die Werkzeugtagung in Oberhof fand in drei Sektionen statt:

  1. Spanende Werkzeuge mit 15 Vorträgen,
  2. Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide (Schleifen) mit 18 Vorträgen und
  3. Umformwerkzeuge mit 12 Vorträgen.

Internationale Teilnehmer kamen aus der UdSSR, der ČSSR, der VR Ungarn und der VR Polen.

Ähnliche Fachtagungen fanden auch in den anderen sozia­listischen Ländern statt, so z. B. in der ČSSR (Bratislava) und der VR Ungarn (Miskolc).

Die 2. Fachtagung „Werkzeuge 83“ fand mit den gleichen Veran­staltern vom 2. bis 03. November 1983, diesmal im Schloß Reinhardsbrunn statt. Die Durchführung einer wissenschaftlichen Tagung in einem denkmalgeschützten Ambiente stellte an die Organisatoren besonders hohe Anforderungen. In den vier Sektionen

  1. Neue leistungsfähige Werkzeuge für die spanende Fertigung und ihre Einsatzbedingungen mit 9 Beiträgen,
  2. Werkzeugwerkstoffe mit 8 Beiträgen,
  3. Theorie der Werkzeugkonstruktion mit 6 Beiträgen und
  4. Anforderungen an das Werkzeug mit 9 Beiträgen

wurden insgesamt 32 Vorträge gehalten, wiederum auch von Referenten aus RGW-Staaten.

Die 3. Fachtagung „Werkzeuge 87“ vom 19. bis 20.05.1987 in Rein­hardsbrunn mit Beteiligung aus den RGW-Staaten stand unter der Thematik „Rationeller Einsatz von spanenden Maschinenwerkzeugen mit geometrisch bestimmter Schneide – eine Voraussetzung für die flexible automatisierte Fertigung in der metallverarbeitenden Industrie“ mit den beiden Sektionen

  1. Leistungsfähige Werkzeuge für die spanende Fertigung und ihre Einsatzbedingungen einschließlich Werkzeugwerkstoffe mit 16 Vorträgen und
  2. Projektierung, Gestaltung und Einsatzbedingungen der Werkzeuge für die bedienarme Fertigung (CAP/CAD/CAM-Prozesse) mit 16 Vorträgen.

Es nahmen wiederum Fachleute aus der UdSSR, der VR Bulgarien, der VR Polen, der ČSSR und der VR Ungarn teil. Während der Fachtagung fand am 19.05.1987 ein Podiumsgespräch zur Thema­tik „Maschinenwerkzeuge der Zukunft“ statt.

Nach der Auflösung des WKS im Juni 1990 wollte der Fachverband Maschinenbau der KDT e. V. die Reihe der Fachtagungen fortsetzen und veranstaltete am 16. und 17.09.1991 in Leipzig die 4. Fach­tagung Werkzeuge. Mit der Auflösung der KDT im Jahre 1995 endete die Tradition der Fachtagungen Werkzeuge mit RGW-Beteiligung.

1994 begann mit der 1. Schmalkalder Werkzeugtagung, die von der GFE e. V. Schmalkalden (als Nachfolger des FZWI im WKS) gemeinsam mit der Fachgemeinschaft Präzisionswerkzeuge im VDMA und der Fachhochschule Schmalkalden eine neue Reihe von anwenderspezifischen Werkzeugtagungen im Zweijahres­rhythmus, die mittlerweile einen festen Platz in der deutschen und internationalen Tagungslandschaft gefunden haben. An der letzten Werkzeugtagung 2018 nahmen über 200 Fachleute aus 8 Ländern teil.