Mit der Gründung des WKS 1969 wurden auch die bisherigen Entwicklungskapazitäten der Kombinatsbetriebe zusammengefasst und neu geordnet. Bis dahin wurde die Forschung und Entwicklung im Wesentlichen in den Konstruktions- und technologischen Abteilungen mit realisiert.
Am 1. Januar 1970 wurde die Fachabteilung (FA9 TZV „Werkstücksysteme“ im Direktorat Wissenschaft und Technik des Kombinates gebildet.
Des Weiteren arbeiteten im Direktorat Wissenschaft und Technik innerhalb der Hauptabteilung Forschung und Entwicklung bzw. Forschungszentrum die FA „Spanende Werkzeuge“, die vorwiegend mit der Entwicklung von Fräs- und Ausbohrwerkzeugen befasst war, die FA „Werkstoffe“ in Karl-Marx-Stadt, die aus der Umstrukturierung des ehemaligen Institutes für Werkzeuge und Vorrichtungen dem WKS zugeordnet wurde, die FA „Technologische Verfahrensentwicklung“, die 1972 neu gebildet wurde, sowie die FA „Information und Dokumentation“. Ab 1975 wurden diese FA in das neugeschaffene Direktorat für Forschung und Entwicklung überführt.
Mit Wirkung vom 2. Januar 1978 das Forschungszentrum der Werkzeugindustrie (FZWI) im VEB WKS gegründet. Im FZWI waren zu Beginn folgende FA integriert: „Spanende Werkzeuge“, „Technologische Verfahrensentwicklung“, „Werkstoffe“ und „Information und Dokumentation“ sowie die zentralen Leitstellen des Kombinates für Schutzrechte und Warenzeichen und eine Forschungsabteilung im Zentralinstitut für Werkstoffe der Akademie der Wissenschaften in Dresden.
Die im Stammbetrieb verbliebene Verantwortung für die Entwicklung von Handwerkzeugen, Bergbauwerkzeugen und Technischen Messern wurde zunächst über die entsprechenden Konstruktionsabteilungen, dann in einer Hauptabteilung beim Direktor für Technik und später in einem eigenständigen Direktorat für Forschung und Entwicklung des Stammbetriebs wahrgenommen.
Die größeren Kombinatsbetriebe hatten eigene Forschungsstellen, so z. B. der VEB Hartmetallwerk Immelborn, der VEB Werkzeugfabrik Königsee, der VEB Präzisionswerkzeugfabrik Schmölln und der VEB Elektrowerkzeuge Sebnitz. In den kleineren Kombinatsbetrieben wurden die Aufgaben der Forschung und Entwicklung den Abteilungen für Konstruktion zugeordnet bzw. auf Auftragsbasis vom FZWI wahrgenommen.
Der Forschungs- und Entwicklungsprozess wurde im WKS auf der Basis zahlreicher gesetzlicher Bestimmungen und darauf aufgebauter kombinatsinterner Weisungen realisiert. Seitens des Ministeriums für Verarbeitungsmaschinen und Fahrzeugbau, später Ministerium für Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinen, wurde als Arbeitsmaterial für die Forschung und Entwicklung mit der AVF 201 ein umfangreiches Regelwerk für alle Arten von Entwicklungsprojekten in Form von EDV-gerechten Ablaufplänen erlassen. Hierin wurde genau geregelt, welche Institutionen bei welchen Leistungsstufen je nach Themenart (Erzeugnisentwicklung, Verfahrensentwicklung, Standardisierung etc.) einbezogen werden mussten.
Im Jahre 1987 umfasste das Forschungspotential im Kombinat 670 VBE , davon 340 VBE im Forschungszentrum der Werkzeugindustrie.